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Steffen Popp. Foto: Renate von Mangoldt

Steffen Popp erhält Lyrikpreis München

Der mit 15.000 Euro dotierte Lyrikpreis München 2024 geht an den Lyriker, Essayist und Romancier Steffen Popp. Der 1978 in Greifswald geborene Schriftsteller, der für seine Lyrik bereits unter anderem mit dem Leonce und Lena-Preis (2011) und dem Peter Huchel-Preis (2014) ausgezeichnet wurde, überzeugte die Jury mit seinem Wettbewerbsbeitrag „Sieben Stufen Nacht“.

Der Lyrikpreis München, der seit 2010 verliehen wird und seit 2021 vom APHAIA Verlag zusammen mit dem Signaturen Magazin vergeben wird, stand in diesem Jahr unter dem Thema: „Die eine rettet die Welt, die andere bewegt sie. Was haben Poesie und Technik sich heute zu sagen?". Bewerben konnten sich Autorinnen und Autoren mit unveröffentlichten Gedichten, die das Thema aufgreifen. Mit über 800 Einsendungen war die Resonanz in diesem Wettbewerbsjahr so hoch wie nie.

Nach Überzeugung der Jury habe Steffen Popp mit seinem Wettbewerbsbeitrag „Sieben Stufen Nacht“ kongenial und facettenreich das Verhältnis von Poesie und Technik sowie den Dialog beider poetisch dargestellt und sprachlich erfasst. „Dabei hat er das üblich dichotome Verhältnis von Poesie und Technik überwunden, indem er deren Verwandtschaft und Nähe poetisch aufgreift und Begriffe aus beiden Sinnzusammenhängen annähert, vermischt und ungewohnt neu zusammensetzt“, heißt es in der Jurybegründung. „Der Autor trägt damit der Tatsache Rechnung, dass in unserer Gegenwart voller Veränderungskrisen und Verkomplizierung der Welt, diese, ohne die uns zur ersten Natur gewordene Technizität, ohne Artefakte, nicht (mehr) erfahren, erlebt und wahrgenommen werden kann.“ Dafür habe der Dichter Steffen Popp mit seiner Poesie eine Sprache und somit auch ein erweitertes und kritisches
Bewusstsein geschaffen.

Steffen Popp, geboren in Greifswald und aufgewachsen in Dresden, lebt in Berlin. Er veröffentlichte den Roman Ohrenberg oder der Weg dorthin und vier Gedichtbände,
zuletzt 118. Er ist Mitherausgeber der kollaborativen Poetik Helm aus Phlox, Herausgeber von Joseph Beuys: Mysterien für alle und Herausgeber der Anthologie deutschsprachiger Gegenwartlyrik SPITZEN. Gedichte. Fanbook. Hall of Fame. Er übersetzte die US-amerikanischen Lyriker·innen Christian Hawkey und Elizabeth Bishop. 2020 gab er mit Monika Rinck die Auswahl Das ist hier der Fall aus dem lyrischen Werk von Elke Erb heraus. 2021 ist seine Übersetzung der gesammelten Gedichte von Ben Lerner NO ART erschienen.

Erstmals wurde 2024 neben dem Hauptpreis von den Ausrichtern zusätzlich ein Preis für „Junge Lyrik“ für Autorinnen und Autoren unter 25 Jahren ausgelobt. Der „Lyrikpreis München 2024 - Junge Lyrik“ ist mit insgesamt 1.500 Euro dotiert und geht heuer an Annabelle Benz (Dresden), Laszlo von Borries (Berlin/München) und Paula Schloter (Köln), die sich dem Thema mit jeweils eigenen poetischen Formen gestellt haben.

Der Hauptpreis an Steffen Popp sowie die drei Preise „Junge Lyrik“ werden im November dieses Jahres bei einer feierlichen Preisverleihung in München übergeben. Die Preistexte sowie eine Auswahl aus den Einsendungen werden zudem als Buch veröffentlicht. Der Lyrikpreis München wird alle drei Jahre vergeben. Mit dem Preisgeld von 15.000 € seit 2021 ist er einer der höchst dotieren Preise für Lyrik im deutschsprachigen Raum. Jurymitglieder 2024 waren der Verleger Harald Albrecht, der Herausgeber Kristian Kühn und der Kritiker Ulrich Schäfer-Newiger.

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