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Buch der Woche

PymEdgar Allan Poe,
Arthur Gordon Pyms Abenteuer

Einfach genial! Edgar Allan Poes einziger Roman ist metafiktionale Spielerei, Reisebericht, Bildungsroman und spirituelle Allegorie in einem und verspricht eine außergewöhnliche und rätselhafte Lektüre.

Arthur Gordon Pym ist voll jugendlicher Abenteuerlust und Leichtsinn und möchte um jeden Preis die große, weite Welt sehen. Mithilfe seines besten Freundes wird er blinder Passagier auf dem Walfänger ›Grampus‹. Aber als die Besatzung eine Meuterei anzettelt, muss er, eingesperrt im Bug des Schiffes ohne Wasser und Brot, um sein Leben bangen. Doch die Rettung im letzten Moment ist erst der Anfang: Schiffbruch, Kannibalismus und Begegnungen mit blutrünstigen Insulanern erwarten Arthur auf seiner haarsträubenden Odyssee ans Ende der Welt.

Edgar Allan Poe, Arthur Gordon Pyms Abenteuer, dtv Hardcover (https://www.dtv.de),
256 Seiten , ISBN 978-3-423-29030-2, 32 Euro.

 

Zevin-Morgen-morgen-und-wieder-morgenGabrielle Zevin, Morgen, morgen und wieder morgen

Überall Buch des Jahres 2022. Mit Recht! Unbedingt lesen! Der Nr.-1-Bestseller aus den USA, ein Jahrzehnte umspannender Roman über Popkultur und Kreativität, Wagnis und Scheitern, über Verlust und über die Magie
der Freundschaft.


Mitte der 90er-Jahre in Massachusetts: An einer U-Bahn-Station trifft Sadie, hochbegabte Informatikstudentin und angehende Designerin von Computerspielen, ihren früheren Super-Mario-Partner Sam wieder. Die beiden beginnen, gemeinsam an einem Spiel zu arbeiten, und schnell zeigt sich, dass sie nicht nur auf freundschaftlicher, sondern auch auf kreativer Ebene ein gutes Team sind. Doch als ihr erstes gemeinsames Computerspiel zum Hit wird, brechen sich Rivalitäten Bahn, die ihre Verbundenheit zu bedrohen scheinen.

Gabrielle Zevin, Morgen, morgen und wieder morgen, Eichborn Hardcover
(https://www.luebbe.de), 560 Seiten, ISBN 978-3-8479-0129-7, 25 Euro.

 

Stephen King, Fairy TaleStephen King, Fairy Tale

Ein geiles Buch. Man versinkt darin, die Umwelt verschwindet, man kehrt zurück in das Hier und Jetzt wie aus einem wunderbaren Traum – das Mann hat’s einfach drauf. Gäbe es in kultbote.de das Buch des Jahres, Fairy Tale wäre ein heißer Anwärter! Am 21. September 2022 hat Stephen King übrigens seinen 75. Geburtstag gefeiert.

Der siebzehnjährige Charlie Reade hat kein leichtes Leben. Seine Mutter starb, als er drei war, und sein Vater ist dem Alkohol verfallen. Eines Tages offenbart ihm der von allen gemiedene mysteriöse Nachbar auf dem Sterbebett ein Geheimnis, das Charlie schließlich auf eine abenteuerliche Reise in eine andere, fremde Welt führt. Dort treiben mächtige Kreaturen ihr Unwesen. Die unterdrückten Einwohner sehen in Charlie ihren Retter. Aber dazu muss er erst die Prinzessin, die rechtmäßige Gebieterin des fantastischen Märchenreichs, von ihrem grausamen
Leiden befreien.

Stephen King, Fairy Tale, Heyne Hardcover (https://www.penguinrandomhouse.de),
880 Seiten, ISBN 978-3-453-27399-3, 28 Euro.

 

TellkampUwe Tellkamp,
Der Schlaf in den Uhren

Glänzend in Sprache gesetzt, Uwe Tellkamp ist ein brillanter Prosaist, der Lohn des Lesens: Ein Reichtum faszinierender und originell beschriebener Details. Und höchstes intellektuelles Vergnügen. Und Erkenntnis.

August 2015: Fabian Hoffmann, der einstige Dissident, steht als Chronist in Diensten der »Tausendundeinenachtabteilung« von Treva. Hier, in den Labyrinthen eines unterirdischen Reichs, arbeitet die »Sicherheit« an Aktivitäten, zu denen einst auch die Wiedervereinigung zweier geteilter Staaten gehörte. In diese Welt ist Fabian einem ihrer Kapitäne, Deckname »Nemo«, gefolgt, um herauszufinden, wer seine Schwester und seine Eltern verraten hat. Zugleich ist Fabian mit einer Chronik befasst, die zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung erscheinen soll. Doch es kommt anders. Fabian gerät auf eine Reise, die ihn tief in die trevische Gesellschaft und ihre Utopien hineinführt.

Er analysiert Ordnungsvorstellungen und Prinzipien der Machtausübung, die Verflechtungen von Politik, Staatsapparat und Medien, beobachtet die Veränderungen im alltäglichen Leben. Immer mehr löst sich dabei seine Chronik von ihrem ursprünglich amtlichen Auftrag, streift zurück bis in das Dresden seiner Kindheit, in die stillstehende Zeit vor zwei Epochenjahren. Auf seiner Suche nach Ordnung und Sinn kämpft Fabian gegen die Windmühlen der Macht, die Fälschungen der Wirklichkeit, den Verlust aller Sicherheiten – und gibt doch den Traum von einer befreiten Zukunft nicht verloren.

Uwe Tellkamp, Der Schlaf in den Uhren, Suhrkamp Verlag, (https://www.suhrkamp.de),
904 Seiten, ISBN 978-3-518-43100-9, 32 Euro.

 

Amery_CDurchbruch_ins_dunkle_Glueck_222111_300dpiCarl Amery,
Durchbruch
ins dunkle Glück
“Die Wallfahrer" und "Das Geheimnis der Krypta": zwei Romane in einem Band

Amery im Doppelpack: Sofort zugreifen und den genialen Schriftsteller wieder, neu, einfach nur entdecken!
Ein Lesefest!


Zwei seiner bedeutendsten Romane in einem Band: DIE WALLFAHRER: Die Wallfahrtskirche in Tuntenhausen steht im Mittelpunkt eines kühnen Panoramas, das vier Jahrhunderte umspannt. Auf vier verschiedenen Pilgerpfaden verknüpft Carl Amery die Geschichten von skurrilen Einsiedlern, barocken Komödiantentruppen, cholerischen Kapuzinern, dem Mörder von Kurt Eisner und vielen anderen mit einer bissig-kritischen Würdigung der katholischen Tradition und der Sorge um die Bewohnbarkeit unseres Planeten.

DAS GEHEIMNIS DER KRYPTA: Carls Amerys Roman vom Ende des Fortschritts - ein Wissenschaftler arbeitet an einem Programm zur Reduzierung der Menschheit um 90 Prozent, um dem Rest eine Überlebenschance zu geben. Ein großer satirischer Roman in der Nachfolge Swifts, mit unverwechselbarer Sprachvirtuosität und anarchischem Spaß am geistigen Abenteuer. Großes phantastisches Welttheater.

Carl Amery, Durchbruch ins dunkle Glück, Luchterhand (https://www.penguinrandomhouse.de), 784 Seiten, ISBN 978-3-630-87698-6, 38 Euro.

 

CasanovaMiklós Szentkuthy,
Apropos Casanova
Das Brevier des Heiligen Orpheus

Ein Juwel! Witz gepaart mit überbordender Lust am Fabulieren, ein Universum an Wissen und Wortkunst.

Er ist der Solitär der ungarischen Literatur. 60 Jahre arbeitete Miklós Szentkuthy an seinem enormen, uferlosen Werk – auf Deutsch lagen bisher nur wenige Seiten vor. Zu entdecken ist ein literarischer Kosmopolit, ein ungarischer Borges, ein zu jeder Zeit Unzeitgemäßer.

Moderner Mystiker und virtuoser Gedankenjongleur: Mit Apropos Casanova führt Miklós Szentkuthy (1908 –1988) gewitzt ein in seine Gedankenwelt. In der Lektüre der Memoiren Casanovas treibt er sein höchst subjektives Spiel mit der Sprache und der Geschichte. Ob als barocker Liebesabenteurer oder als Pseudo-Abaelard, zerrissen zwischen Scholastik und Héloise – bei seinem Ritt durch die Epochen spricht Szentkuthy mit vielen Stimmen. Sein munterer Assoziationskarneval fügt sich zu einem Stundenbuch über die Liebe und das menschliche Begehren. Bei Erscheinen 1939 durch die Zensur verboten, hat sich das Provokante seiner Prosa bewahrt. Eine ganze Generation ungarischer (Exil-)Literaten kennt Szentkuthys fliegende Metaphern. Endlich können wir den Budapester Solitär auf Deutsch lesen: in einer bestechenden Übersetzung von Timea Tankó.

»Szentkuthys Erzählweise, seine Weltsicht, sein Satzbau und Stil lassen sich selbst heute kaum in einen Kanon einordnen.« – György Dalos in seinem Nachwort.

Miklós Szentkuthy, Apropos Casanova, Die Andere Bibliothek
(https://www.die-andere-bibliothek.de), 427 Seiten, ISBN 9783847704270, 44 Euro.

 

Oskar Panizza, Die MenschenfabrikOskar Panizza,
Die Menschenfabrik

Buch der Woche, das sagt alles, die Redaktion ist
begeistert von so viel Visonärem – und von der unvergleichlichen Sprache!


Schon 1890, lange vor Orwell und Huxley, hat Oskar Panizza sich in Die Menschenfabrik prophetisch, fesselnd und verstörend mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden von Mensch und Maschine auseinandergesetzt. Seine Erzählung handelt von der Optimierung der Menschheit, von der drohenden Herrschaft der künstlichen Intelligenz – und fragt danach, was den Menschen überhaupt ausmacht.

Oskar Panizza, geboren 1853 in Bad Kissingen, war Nervenarzt, Schriftsteller, entschiedener Antikatholik und einer der größten Kritiker des autoritäten wilhelminischen Staats. Seine Texte wurden im Deutschen Kaiserreich zensiert und verboten. Für Das Liebeskonzil, seine Satire auf die katholische Kirche, wurde Panizza 1895 wegen Majestätsbeleidigung und Blasphemie verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach seiner Haft lebte er in Zürich und Paris. Per Steckbrief international gesucht, kehrte er 1901 nach Bayern zurück, wo er von 1904 bis zu seinem Tod 1921 in verschiedenen Nervenkliniken untergebracht war. Zu den Unterstützern Panizzas und begeisterten Lesern seines Werks gehörten prominente Zeitgenossen wie Walter Benjamin, George Grosz, Kurt Tucholsky oder Frank Wedekind.

Oskar Panizza, Die Menschenfabrik, Hoffmann und Campe (www.hoffmann-und-campe.de), Ganzleinenband, ISBN 978-3-455-00581-3, 14 Euro.

 

Machado_de_Assis_JBabylon_Woerterbuch_183445Joaquim Maria Machado de Assis
Das babylonische Wörterbuch

Für Leser, die Borges und Garcia Marquez lieben – dreizehn böse Erzählungen des Lieblingsautors von Woody Allen in Erst- und Neuübersetzungen.

Was wäre geschehen, hätte nicht Jesus die Bergpredigt gehalten, sondern der Teufel? Was, wenn Männer und Frauen ihre Seelen und Rollen tauschten? Joaquim Maria Machado de Assis, berühmtester Klassiker Brasiliens und Vorbote des Magischen Realismus, stellt in seinen Erzählungen ironisch alle Konventionen auf den Kopf. Lustvoll spielt er mit den Erwartungen seiner Leser und lotet Grenzen aus: von Gut und Böse, Vernunft und Wahnsinn, bürgerlichem Schein und Sein. Dieser Auswahlband versammelt Machado de Assis' beste Geschichten – allesamt Neu- und deutsche Erstübersetzungen – zu einem Panorama kompromissloser Originalität.

Joaquim Maria Machado de Assis, Das babylonische Wörterbuch, Manesse Bibliothek
(www.randomhouse.de), gebundenes Buch mit Schutzumschlag,
ISBN 978-3-7175-2422-9, 20 Euro.

 

Milo RauMilo Rau, Althussers Hände

»Die Wahrheit tritt nicht in unser Leben, um uns mit Küssen und Tränen zu wecken, aber wir alle sind unruhig, wir alle sind bereit«, schreibt der Schweizer Autor und Regisseur Milo Rau in seinem 2008 entstandenen autobiografischen Essay »Nachmittag eines Linksfaschisten«.
Der vorliegende Band versammelt Texte Raus aus 10 Jahren und zeigt den »Theaterrevolutionär« (Der Spiegel) in allen erdenklichen Facetten: als kämpferischen Reporter und ironischen Autobiografen, als Liebhaber von Euripides genauso wie von Nicole Kidman. Ob Essays zu David Lynch und Roland Barthes oder Traumprotokoll, ob ästhetisches Manifest oder soziologische Miniatur: Rau ist stets ganz nahe am Gegenstand und zugleich auf Augenhöhe mit der Weltgeschichte. Und auch die tiefsinnigste Betrachtung greift aus ins politische Engagement. Er agiert ganz nach dem Motto seines legendären Weblogs »Althussers Hände«: »Ich weiß sehr wohl, wie widersprüchlich man sein muss, um wirklich konsequent zu sein.«
Milo Rau, geboren 1977 in Bern, arbeitet als Regisseur, Autor und sozialer Plastiker. Für die Produktion und Auswertung seiner Theaterinszenierungen und Filme gründete er 2007 das IIPM– International Institute of Political Murder. Theaterarbeiten u.a.: »Tanz das Tourette«, »Pornografia«, »Amnesie«, »City of Change«, »Hate Radio«, »Breiviks Erklärung«, »The Civil Wars«. Milo Rau erhielt 2014 den Schweizer Theaterpreis sowie den Hörspielpreis der Kriegsblinden für das Hörspiel »Hate Radio«. Veröffentlichungen u.a.: 2013 erschien sein politischer Essay »Was tun? Kritik der postmodernen Vernunft«. Im Verbrecher Verlag erschienen die Bücher »Die letzten Tage der Ceausescus« (2009) sowie »Hate Radio« und »Die Moskauer Prozesse/Die Zürcher Prozesse« (beide 2014).
Milo Rau, Althussers Hände, Essays und Kommentare, herausgegeben von Rolf Bossart, Verbrecher Verlag (www.verbrecherverlag.de), Broschur, 272 Seiten, mit Abbildungen,
ISBN 978-3-95732-087-2, 19 Euro. Auch als E-Book erhältlich.

 

Buber_MDie_Erzaehlungen_der_Chassidim_149882Martin Buber,
Die Erzählungen der Chassidim

Zum 50. Todestag von Martin Buber am 13. Juni erscheinen in einer liebevoll edierten Jubiläumsausgabe im Manesse Verlag seine Geschichten aus der Welt des osteuropäischen
Judentums – ein einzigartiges Buch der spirituellen Inspiration.

Der Chassidismus, die im 18. Jahrhundert entstandene religiöse Bewegung der Juden Osteuropas, hat eine Fülle legendenhafter Erzählungen hervorgebracht. Teils mündlich, teils schriftlich niedergelegt, hatten diese Geschichten lange Zeit keinerlei Anspruch auf literarische Gültigkeit. Es ist das Verdienst Bubers, sie nicht nur gesammelt, sondern auch sprachlich geformt und philosophisch eingeordnet zu haben. Den Band «Die Erzählungen der Chassidim» hat er 1949 persönlich für den Manesse Verlag zusammengestellt. Zum Jubiläum veröffentlichen wir eine um Register, Anmerkungen und Glossar erweiterte Ausgabe. Michael Brocke, einer der renommiertesten deutschen Judaisten, beleuchtet mit einem neuen Nachwort Bubers
epochales Werk aus heutiger Sicht.
Martin Buber, Die Erzählungen der Chassidim, Manesse (www.randomhouse.de),
gebundenes Buch, Leinen, 784 Seiten, ISBN 978-3-7175-2368-0, 29,95 Euro.

 

Russell Brand, RevolutionRussell Brand, Revolution

Die Zeit ist reif für dieses Buch – ein Aufruf an uns alle,
aktiv zu werden!

Unser gegenwärtiges System dient dazu, den Reichtum einer kleinen Elite aufzublähen, während der Rest der Menschheit kleingehalten und unser Planet zerstört wird. Jeder weiß das, aber keiner tut etwas dagegen. Der ganze Kyoto-Kram – reduzieren wir den CO2-Ausstoß um den Wert x bis zum Jahr y – ist jedenfalls nichts weiter als gequirlte Scheiße, meint Russell Brand. Eine bloße Geste, eine Alibiveranstaltung. In etwa so wie der Salat, den sie bei McDonald’s anbieten. Um die Erde wirklich zu retten, muss das System grundlegend verändert werden. Wir müssen radikal umdenken, ja, wir brauchen eine Revolution. Und zwar jetzt gleich! Russell Brand, Revolution, Heyne Hardcore (www.randomhouse.de), gebundenes Buch, Pappband, 480 Seiten, ISBN 978-3-453-26991-0, 22,99 Euro.

 

DieUnvollendeteKate Atkinson, Die Unvollendete

Faszinierend – mal was anderes – Science Fiction, Roman, Märchen ... alles in einem und das gut.
In einer eisigen Nacht im Jahre 1910 wird Ursula Todd geboren, um gleich nach dem ersten Atemzug zu sterben. Doch anders als andere Menschen erhält sie eine weitere Chance und wird erneut geboren: in eine äußerst britische Familie, die mit den herrlichsten Marotten ausgestattet ist und in deren Mitte Ursula mit ihrer »Fähigkeit« nicht weiter auffällt. Ganz im Gegenteil: Für ihre Mutter ist sie das Kind, das am meisten üben muss, um das Leben meistern zu können. Und so begegnet Ursula den seltsamen Ereignissen in ihrem Leben mit Neugierde, Humor und dem aufrichtigen Bestreben, alles richtig zu machen. Anders als andere muss sie nicht fragen: Was wäre, wenn? Ihr ist es gegeben, ihre Fehler und damit ihr Leben zu korrigieren. Dennoch erlebt sie Verlust, Verrat, Krieg und Tod. Was also soll diese Gabe? Ist es überhaupt möglich, sein Leben fehlerlos zu leben?
Kate Atkinson, Die Unvollendete, Droemer Taschenbuch (www.droemer-knaur.de),
592 Seiten, ISBN 978-3-426-30431-0, 9,99 Euro.

 

WolfslandDavid Monteagudo, Wolfsland

Ein fulminanter Roman über die Hirngespinste der Schuld, über den Willen zur Vernunft und die zerstörerische Kraft der Leidenschaft.
Vollmond in der archaischen Landschaft der galicischen Berge: eine Serie von Frauenmorden erschüttert das Dorf Brañaganda. Die Bauern haben dafür nur eine Erklärung – ein Werwolf treibt sein Unwesen. Der Waldhüter Enrique, verheiratet mit der Dorfschullehrerin und verantwortungsbewusster Familienvater, versucht als einziger, Vernunft in die vom Aberglauben bestimmte Aufklärung der Morde zu bringen. Doch ausgerechnet Enrique muss die Grenzen der Rationalität erfahren. Als er sich in eine junge Frau verliebt, gerät ihm sein Leben aus der Kontrolle. Und eines Nachts steht der Werwolf vor ihm im Wald und stellt ihn vor eine unmögliche Wahl: «Ich habe Hunger. Du musst dich entscheiden, deine Frau oder deine Geliebte.»
David Monteagudo, Wolfsland, Rowohlt Verlag (www.rowohlt.de), Hardcover, 272 Seiten, ISBN 978-3-498-04527-2, 19,95 Euro.

 

Thomas Wolfe, Von Zeit und FlussThomas Wolfe, Von Zeit und Fluss

Ein Allzeit-Klassiker, ein Meisterwerk der Literatur, kongenial übersetzt von Irma Wehrli - erste Neuübersetzung
seit 75 Jahren.

Ein amerikanisches Epos, das seinesgleichen sucht – eine hymnische Daseinsfeier und das faszinierende Bekenntnis einer überschwänglichen, allumspannenden Künstlerseele. Thomas Wolfes «Von Zeit und Fluss» ist ein Herzensbuch für alle Suchenden und Sehnenden, ob jung oder alt, eine Meditation über die Geschicke des Menschenlebens – über Bestand und Unbestand, Endlichkeit und Dauer. Eugene, lebenshungrig und unerfahren, ist auf der Suche nach sich selbst, nach seinem Bestimmungsort in der Welt. In Harvard und im New York der Zwanzigerjahre sammelt er erste Erfahrungen, lernt zu lieben, zu erkennen, zu denken, sich von falschen Vorbildern loszusagen und sich dabei selbst treu zu bleiben. Bloß keine Erstarrung in Routinen – alles in seiner reifenden Seele ist noch im Werden, in permanenter Umgestaltung. Der Held macht sich auf nach Paris, doch auch an diesem Sehnsuchtsort lässt ihn sein abenteuerliches Herz keine Ruhe finden. Was Eugene antreibt und was er sich über alle Wechselfälle des Lebens hinweg erhält, ist der Hunger nach Erkenntnis und sinnlichem Genuss. So folgen aus seiner Selbstsuche philosophisch und spirituell höchst anregende Reflexionen über das menschliche Dasein – über Sein und Werden, Zeit und Fluss. Übrigens: Die Darmstädter Jury wählte die Neuübersetzung von Thomas Wolfes epochalem Roman „Von Zeit und Fluss“ zum
„Buch des Monats Dezember 2014“.
Thomas Wolfe, Von Zeit und Fluss, Manesse (www.randomhouse.de), gebundenes Buch, Leinen mit Schutzumschlag, 1.200 Seiten, ISBN 978-3-7175-2326-0, 39,95 Euro.

 

Arche Literatur Kalender 2015Arche Literatur Kalender 2015, Feste & Feiern

Ein ganz besonderer Stück (ausnahmsweise kein Buch, aber über Bücher und Dichter): Der Klassiker unter den Literaturkalendern wird dreißig. Und wie könnte das neue Thema anders lauten als: Feste & Feiern. Muss man
haben – es ist nie zu spät!

Sie waren süchtig nach Partys & Premieren, die hippen Paare im Paris der 1920er Jahre, die Fitzgeralds und Murphys. Er aber wäre am liebsten an seinem Siebzigsten geflohen, Gottfried
Benn. Feste & Feiern: Rausch und Müdigkeit, Melancholie und echte Freude – im Arche Literatur Kalender 2015 begleitet den Liebhaber und Kenner der Literatur diesmal ein stürmisches Auf und Ab an Emotionen.

 

BleedingEdgeThomas Pynchon, Bleeding Edge

Nicht ganz so vertrackt wie immer, aber wie immer von Thomas Pynchon ein geniales Werk – und Buch der Woche.
«Bleeding Edge» nennt man eine so neuartige elektronische Anwendung, dass sie noch keinen erwiesenen Nutzen hat. Wie etwa DeepArcher, eine verbesserte Version von Second Life, in der alles möglich scheint. Sogar Geldwäsche oder Terrorplanung für 9 /11, ohne dass man eine Spur hinterlässt. Deshalb interessiert sich dafür neben Geheimdiensten und internationalen Verbrechern auch eine kleine New Yorker Wirtschaftsdetektivin namens Maxine Tarnow, jüdisch, geschieden, zwei schulpflichtige Kinder, mit einer wirklich wenig beeindruckenden Beule in der Handtasche, da, wo sie ihre Damen-Beretta versteckt … Mit gelegentlichen Ausflügen nach Long Island und ins Deep Web versetzt uns Thomas Pynchon in eine historische Romanze über New York in den frühen Tagen des Internets …
Thomas Pynchon, Bleeding Edge, Rowohlt (www.rowohlt.de), Hardcover, 608 Seiten,
ISBN 978-3-498-05315-4, 29,95 Euro.

 

WinnetouJosef Winkler,
Winnetou, Abel und ich

Buch der Woche – das sagt genug!
Der Autor der Indianergeschichten war des jungen Josef Winkler Lektüregott. Als der älter und selber Autor (und 2008 Georg-Büchner-Preisträger) Gewordene ein halbes Jahrhundert nach seiner ersten Begegnung die drei Winnetou-Bände sowie Weihnacht wiederlas und die Bilder Sascha Schneiders betrachtete, entstanden vier Nacherzählungen der wichtigsten Szenen. Eingeleitet werden sie von der Titelgeschichte Winnetou, Abel und ich, die noch einmal in Winklers Kärntner Indianerkindheit zurückführt. „Mutter und Vater beäugten mich beim Lesen mit misstrauischen Blicken, denn die Nachbarin sagte einmal zu meiner ahnungslosen Mutter, die ihr ganzes Leben kein Buch gelesen hatte: ‚Karl May verdirbt ihn!’ Erlöst wurde ich erst vom Tierarzt, dem vornehmen Dr. Weber, der nach einer Operation im Stall, als er in der Küche mit einer Terpentinseife seine Hände wusch und dabei fragte, was ich denn da lese, in Anwesenheit meiner Eltern ein Lob spendete: ‚Sehr gut! Sehr gut!’“.
Josef Winkler, Winnetou, Abel und ich, Suhrkamp (www.suhrkamp.de),
Klappenbroschur, 143 Seiten, ISBN 978-3-518-42448-3, 16,95 Euro.

 

Zeppelin!Alexander Häuser, Zeppelin!

Ist Buch der Woche. Sagt alles – lesen, versinken, betroffen sein, begeistert sein.
Pfingsten 1909: Von Süden her nähert sich ein Zeppelin einem kleinen schwäbischen Dorf. Der riesige Schatten des Luftschiffs fällt auf den sechsjährigen Robert Silcher. Der Schuljunge ist sofort fasziniert. Für ihn steht fest: Ich werde Zeppeliner.
Beinahe ein Jahrhundert später macht sich sein Enkel René, der als Archivar im Zeppelinmuseum arbeitet, auf die Spurensuche. Der Großvater hat seinen Traum wahr gemacht. Und auch sein grenzenloses Fernweh wurde durch zahlreiche Fahrten mit den beeindruckenden Luftschiffen gestillt – bis zu dem verhängnisvollen Unglück der »Hindenburg« im Mai 1937 in Lakehurst. Was als aufwühlende Recherche beginnt, entpuppt sich als spannende und tragische Geschichte einer Familie über drei Generationen. Und René muss die leidvolle Erfahrung machen, wie gegenwärtig Vergangenes sein kann.
Alexander Häuser, Zeppelin! Pendragon (www.pendragon.de),
160 Seiten, ISBN 978-3-86532-420-7, 10,99 Euro.

 

JeanPaul_2Ulrich Holbein und Ralf Simon (Hrsg.), Weltall im Krähenwinkel - Ein Jean-Paul-Lesebuch

Am 21. März 2013 würde Jean Paul, einer der bemerkenswertesten Weltweisen und phantastischen Köpfe, den die deutsche Literatur aufzuweisen hat, 250 Jahre alt werden – Zeit, ihn zu feiern und wieder zu lesen.
Jean Paul ist „einer von den Zwanzig, für die ich mich mit der ganzen Welt prügeln würde“ (Arno Schmidt), „fremd wie einer, der aus dem Mond gefallen ist“ (Schiller) und „steht geduldig an der Pforte des zwanzigsten Jahrhunderts und wartet lächelnd, bis sein schleichend Volk ihm nachkomme“ (Ludwig Börne). Die Jean-Paulianer Ulrich Holbein und Ralf Simon haben sich zusammengetan und eine Geburtstagsauswahl aus dem Werk des Jubilars getroffen. Die humoristische Seite des empfindsamen Erzählers sollte dabei zum feierlichen Anlaß im Vordergrund stehen und das Lockmittel in die phantastische Welt Jean Pauls sein. Denn, wie Ralf Simon in seinem Nachwort schreibt, eine „Anthologie kann in diesem Fall nichts anderes sein, als eine Art von Überredungskunst: Man lese jetzt, um dann noch mehr zu lesen. Möglichst alles. Es gibt nicht viele Leseparadiese, die so viel versprechen und die alles einzulösen vermögen.
Ulrich Holbein und Ralf Simon (Hrsg.), Weltall im Krähenwinkel - Ein Jean-Paul-Lesebuch, Lilienfeld Verlag (www.lilienfeld-verlag.de), Lilienfeldiana Band 17, 300 Seiten, Halbleinen, Fadenheftung, Leseband,ISBN 978-3-940357-31-1, 21,90 Euro.

 

Hannes Stein, Der KometHannes Stein, Der Komet

Ein Lesevergnügen! Klug, skurril und irrwitzig führt der Roman in einer Welt, in die man sich sofort verliebt – auch wenn das Ende tragisch(komisch) ist.
Der Komet ist der erste Roman von Hannes Stein, der in Österreich aufwuchs, in Berlin lebte und dann nach New York auswanderte, als er vor drei Jahren eine Greencard gewann. Der Komet spielt in Wien, aber in einem Wien mit einer völlig anderen Vergangenheit: Der 1. und 2. Weltkrieg haben nicht stattgefunden, und die k.u.k. Monarchie besteht fort, ebenso wie das Zarenreich und viele andere
europäische Monarchien.
Denn: Erzherzog Franz Ferdinand ist am 28. Juni 1914 in Sarajewo nicht ums Leben gekommen, sondern bereits nach dem ersten Attentatsversuch hoch erhobenen Hauptes wieder abgereist („I bin doch ned deppat, i fohr wieder z’haus“), und dadurch kam alles anders.
Wien ist der Nabel der Welt, hier spielt sich das relevante kulturelle Leben ab – zum Beispiel entstehen die weltweit größten und erfolgreichsten Filme in den Rosenhügel-Studios vor der Stadt. Coca Cola ist unbekannt, Almdudler das Getränk der Massen. Kein Wunder, denn die USA spielen eine Nebenrolle im Weltgeschehen. Und vor allem: Holocaust, Stalinismus, Kalter Krieg – nichts davon hat stattgefunden. Die wissenschaftlich hochbegabten Deutschen
haben – statt Weltkriege anzuzetteln – den Mond kolonisiert. Von dort kommen nun schreckliche Nachrichten: Ein Komet rast auf das friedliche, fast ein wenig behäbige Europa zu, und der Kaiser von Österreich-Ungarn muss in einer Fernsehansprache sein Volk auf das Ende der Welt vorbereiten.
Hannes Stein, Der Komet, Galiani Berlin (www.galiani.de), 272 Seiten ,
ISBN 978-3-86971-067-9, 18,99 Euro.

 

RollingStoneJahreHunter S. Thompson,
Die Rolling-Stone-Jahre

Die ultimative Hunter-Bibel!
Er ist ein einmaliges Phänomen: Ikone der amerikanischen Gegenkultur, König des Gonzo-Journalismus und wegweisender Kultautor. Hunter S. Thompson ist nach wie vor in aller Munde, seine Meisterschaft bleibt unerreicht. Die Rolling-Stone-Jahre setzen Thompson jetzt ein weiteres Denkmal: Aus bislang unveröffentlichten Briefen und Thompsons wohl größten Arbeiten für den legendären Rolling Stone entsteht das Bild eines faszinierenden, einzigartigen Künstlers, den man so nah und intensiv noch nie erlebt hat.
Im Januar 1970 schreibt der junge Hunter S. Thompson einen Brief an Jan Wenner, damals Herausgeber einer neuen aufregenden
Zeitschrift, die sich gegen sämtliche Konventionen stellt. Ihr Name: »Rolling Stone«. Beide wollen die Welt mit der Power der sogenannten Freak-Generation aus den Angeln heben: Hunter bewirbt sich für das Amt des Sheriffs in Aspen, Colorado, Wenner kämpft für eine subversive Form der Kultur. Beide ahnen, dass dies der Beginn einer besonderen Freundschaft ist. Thompsons bahnbrechende journalistische Arbeiten für den »Rolling Stone«, aus denen seine legendärsten Bücher wie etwa »Angst und Schrecken in Las Vegas« entstanden, sind hier versammelt, einige davon bislang unveröffentlicht. Ergänzt durch zahlreiche Briefe aus den »Rolling Stone«-Archiven entsteht ein umfassendes Bild der persönlichen und künstlerischen Entwicklung des Poeten, Journalisten und gnadenlosen Zeit- und Kulturkritikers Hunter
S. Thompson über mehrere Dekaden – von 1970 bis zum US-Wahlkampf 2004. Zugleich sind »Die Rolling-Stone-Jahre« ein gewaltiger Rundumschlag gegen glatten Mainstream und die verlogenen Werte unserer Zeit, kurzum: die ultimative Hunter-Bibel.
Hunter S. Thompson, Die Rolling-Stone-Jahre, Heyne Hardcore (www.randomhouse.de), gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 768 Seiten, ISBN 978-3-453-26844-9, 24,99 Euro.

 

SylviaPlath280. Geburtstag von Sylvia Plath am 27. Oktober
Sylvia Plath, Die Bibel der Träume

Souverän und überwältigend!
In ihren eindrucksvollen Erzählungen schreibt Plath über Frauen und weibliches Bewusstsein: von kleinen Mädchen mit ihrer ersten Trauer über das Unwiederbringliche, von Schülerinnen, die unter dem Gruppenterror an der High School leiden, von der Alltäglichkeit in den Beziehungen zwischen Frau und Mann, aber auch von unverhofftem Glück. Immer scheint Sylvia Plath in ihren Erzählungen selbst anwesend zu sein, mit all ihrer Verletzlichkeit und ihrer tiefen Melancholie.
Sylvia Plath, Die Bibel der Träume, Frankfurter Verlagsanstalt
(www.frankfurter-verlagsanstalt.de), 260 Seiten,
ISBN 978-3-627-10020-9, 14,90 Euro.

Genauso empfehlenswert:
Sylvia Plath, Zungen aus Stein, Erzählungen, Frankfurter Verlagsanstalt
(www.frankfurter-verlagsanstalt.de), 300 Seiten, ISBN 978-3-627-10021-3, 14,90 Euro.

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